ETF – eine Übersicht

ETFs – Der Corona-Crash und der nachfolgende rasante Wiederanstieg der Aktienkurse, die Rebellion vieler Privatanleger gegen große und unangreifbar scheinende Hedgefonds rund um die Gamestop-Aktie und die wachsende Sorge um die Stabilität der Rente, die viele Menschen mit privater Vorsorge durch Aktien abfangen wollen. Diese und viele weitere Geschehnisse haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die internationalen Börsen gezogen und für einen regelrechten Hype gesorgt. Dabei fällt auch immer öfter der Begriff der ETFs, die für viele die für sie perfekte Anlage darstellen.

Doch was ist eigentlich ein ETF?

Ein Exchange Traded Fund, wofür die Abkürzung ETF steht, ist ein börsengehandeltes Wertpapier, welches versucht einen bestimmten Aktienindex so genau wie möglich nachzubilden. Man kann ihn sozusagen als großen Obstkorb verstehen, indem ganz viele verschiedene Aktien zusammengefasst werden, die man dann alle zusammen mit einem einzigen ETF kaufen kann. Es gibt dabei zum Beispiel ETFs auf den gesamten Weltmarkt (z.B. der FTSE All World), auf bestimmte Länder und Regionen (z.B. Schwellenländer (Emerging Markets)), auf Branchen (z.B. Tourismus) und auf Rohstoffe (z.B. Erdöl). Man kann so bestimmte Themenbereiche, von denen man glaubt das diese in Zukunft steigen werden recht einfach abdecken. Die Webseite ETF Nachrichten erklärt, worauf es zum Beispiel bei Gesundheits ETFs ankommt.

Zusätzlich zum Bereich, auf den ein ETF aufgesetzt ist gibt es noch verschiedene Arten. Die wichtigste Unterscheidung ist dabei sicherlich, ob der ETF thesaurierend oder ausschüttend ist. Das heißt ob Kapitalgewinne, wie Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden, die im Fond enthaltene Unternehmen ausschütten, wieder automatisch in weitere Anteile reinvestiert werden oder dem Aktionär gutgeschrieben werden. Daneben können ETFs noch Physisch replizierend oder SWAP-basiert sein. Physisch replizierend bedeutet dabei, dass die Herausgebergesellschaft alle Aktien, die in dem jeweiligen Index enthalten sind, genau nachkauft und diese genau so im Portfolio besitzt. Im Gegensatz dazu enthält der SWAP-basierende ETF nicht genau die Aktien, sondern garantiert mithilfe eines Partners die genaue Rendite des Index.

So können auch nicht so liquide Aktien zum Beispiel aus Entwicklungsländern ebenfalls aufgenommen werden, was sonst teilweise schwierig wäre. Diese Unterscheidung ist allerdings nicht zu wichtig und hängt eher von persönlichen Präferenzen ab.
Abschließend wollen wir uns noch der Frage nach den Vorteilen und Risiken solcher Wertpapiere widmen. Ein großer Pluspunkt liegt vor allem in der hohen Diversifikation, die für kleineres Risiko und gleichbleibende erwartete Rendite sorgt. Man ist sehr breit in viele Unternehmen investiert und kann so Verluste Einzelner ausgleichen.

Des Weiteren stechen besonders die niedrigen Kosten von ETFs hervor, die nur einen Bruchteil derjenigen von vergleichbaren aktiv gemanagten Investmentfonds ausmachen, was den großen Vorteil gegenüber diesen darstellt. Auch verzichtet man auf den Anspruch die besten Aktien aus bestimmten Bereichen auswählen zu können, wofür man ein extrem umfangreiches Wissen über die Börse bräuchte und wozu selbst die besten Investoren oft nicht in der Lage sind. Dies führt dazu, dass man kein Börsenexperte sein muss, um in ETFs zu investieren und auch nicht allzu viel Zeit dafür benötigt, was die Aktienmärkte auch für die breite Masse zugänglich machen. Risiken bestehen in der Verlustmitnahme während Zeiten der Regression, da in Solchen nur wenige Wertpapiere ein Kurswachstum verzeichnen können. Auch wird man mit ETFs nicht derjenige mit der größten Rendite sein, da man ein nicht ganz so hohes Risiko eingeht.

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